Donnerstag, 22. Juli 2010

4. Tag - Dschungel zum Anfassen

Gegen 5:30 Uhr wird es allmählich hell draußen. Die Nacht war warm und man muss erst mal duschen um sich frisch zu machen. Nach einem Frühstück mit Brötchen, Wurst, Käse, gebratenem Ei, Obst, Kuchen, Kaffee, Milch und Tee ziehen wir uns lange Kleidung und festes Schuhwerk an. Wir wollen zu Fuß in den Dschungel.
Gleich hinter den Häusern beginnt ein Trampelpfad. Elgo erklärt und zeigt uns die vielen verschiedenen Bäume und Pflanzen. Wir sehen Zedern, Palmen in vielen Varianten (auch die, aus denen Palmherzen gewonnen werden), Palisander, Rosenholz, Jakaranda, Paranüsse, wilde Guave, Kautschukbäume (Kaugummi ;-) ), Telefonbaum eine Mammutbaumart (Sacubemba), Chinin (schmeckt richtig bitter), Weihrauch, Curare, Wasserlianen. Außerdem entdeckten wir Duftameisen, Termiten samt Hügel, lockten eine Vogelspinne aus ihrem Nest, Riesenameisen (wenn die beißen, tut das 24 h weh), Zikadennester mit und ohne Inhalt, Frösche, Pilze und vieles mehr.










Es ist stickig warm und der Schweiß läuft ununterbrochen. Nach 3 Stunden sind wir mit Informationen vollgepackt aus dem Dschungel zurück in der Lodge. Nach Mittagessen und einer ruhigen Siesta beobachten wir die Tiere, Vögel und Fische rund um die Lodge.



Ein erstes Bad im Fluss.



Am Nachmittag spielt Brasilien Fußball bei der WM und die Einheimischen bereiten sich mit Tröten und Fahnen auf das Ereignis vor. Wir haben besseres vor und sitzen wenig später im Boot. Nach kurzer Fahrt auf dem Hauptfluss verlassen wir diesen und fahren durch Seitenarme und eigentlich mitten durch den Dschungel, der hier noch überflutet ist. Dann stoppen wir und werfen die Angeln aus.
Ein einfacher Bambusstock mit Angelsehne und Haken und ein Stück Rindfleisch ... und kurze Zeit später zappelt ein kleiner Piranha am Haken und dann noch einer. Doch wenn man nicht aufmerksam genug ist und die zuckende Sehne nicht beachtet, ist das Köderfleisch sehr schnell vom Haken gefressen. Die Köder reichen nicht lange und so werden die gefangenen Fische nach kurzer Zeit nicht ins Wasser zurück geworfen, sondern zu Köder verarbeitet. Wir wollen einen größeren Fisch aus dem Wasser holen, doch soviel Anglerglück haben wir nicht.




Auf der Rückfahrt können wir durch tolle Wolkenformationen einen herrlichen Sonnenuntergang mit Regenbogen beobachten.



Und plötzlich Delfine, graue Amazonasdelfine (Amazonas-Sotalia) tauchen kurz auf und sind schnell wieder verschwunden. Immer wieder tauchen sie kurz auf und sind genauso schnell wieder weg.



Nach dem Abendessen, es ist stockdunkel, tappen wir mit Stirnlampen ausgerüstet zum Boot. Nach kurzer Fahrt stoppt das Boot und Elgo fängt mit bloßen Händen einen kleinen ca. 80 cm langen Kaiman. Er hält in sicher an Hals und Schwanz und erklärt uns die Arten der hier vorkommenden Kaimane. Er hat einen Brillenkaiman gefangen. Wir können ihn auch halten und es entstehen einige Fotos. Kurze Zeit später entlassen wir den jungen Kaiman in die Freiheit. Auf der weiteren Bootstour leuchten wir mit unseren Lampen das Ufer ab und können die reflektierenden Augen der Kaimane entdecken.



Zurück in der Lodge gibt es als Absacker einen Caipirinha.

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